Regenwasserfilter
Der Regenwasserfilter reinigt das vom Dach herabfließende Regenwasser von groben Verunreinigungen wie Laub, Schmutz oder Vogelkot. Er ist die erste Filterstufe einer Regenwassernutzungsanlage und wird auch als Vorfilter bezeichnet. Die Hersteller im Bereich der Regenwassernutzung haben die unterschiedlichsten Filtermethoden entwickelt. Wir stellen Ihnen die wichtigsten vor.
Fallrohrfilter
Der Fallrohrfilter (auch „Filtersammler“ genannt) ist ein einfach zu montierender Filter, der auch bei einer bestehenden Anlage problemlos eingebaut werden kann. Der Fallrohrfilter wird direkt in das Fallrohr eingebaut, welches das Wasser vom Dach in die Zisterne leitet.
Fallrohrfilter arbeiten nach unterschiedlichen Prinzipien. Verbreitet sind die „Filtersammler“ der Firma 3P und WISY. Der WISY-Filter funktioniert nach dem Prinzip der Adhäsionskraft. Diese bewirkt, dass das Regenwasser an der Innenseite des Fallrohrs hinabläuft und durch den zylindrischen Filterkörper hindurchfließt, der senkrecht an der Innenwand des Rohres angebracht ist. Ein Sieb trennt dort das Regenwasser vom Schmutz. Das gereinigte Wasser fließt über ein Verbindungsstück in die Zisterne, während der Schmutz durch das Fallrohr abfällt und in die Kanalisation geleitet wird.
Gute Fallrohrfilter arbeiten weitgehend selbstreinigend: Blätter und Schmutz fallen nach unten ab und halten das Sieb frei von groben Verschmutzungen. Um über mehrere Monate hinweg eine hohe Wasserausbeute von bis zu 90% zu gewährleisten wird eine regelmäßige Reinigung dennoch empfohlen. Bei älteren Fallrohrfiltern wurde das Sieb zum Teil horizontal eingebaut. Schmutz konnte sich leicht auf dem Sieb festsetzen, der Filter musste hier oft gereinigt werden. Bewährt haben sich Filtersiebe aus Edelstahl. Achten Sie beim Kauf außerdem darauf, dass der Fallrohrfilter für den Durchmesser des Fallrohrs passend ist.
Einige Fallrohrfilter haben einen „Wintermodus“. Im Wintermodus fällt das Wasser nach unten ab und gelangt in die Kanalisation.
Erdfilter
Erdfilter werden in die Erde zwischen Fallrohr und Zisterne eingebaut oder sind direkt in die Zisterne integriert.
Ein häufig eingesetzter Erdfilter ist der Wirbelfeinfilter. Das Funktionsprinzip ähnelt dem Fallrohrfilter. Allerdings fließt beim Wirbelfilter das Regenwasser durch eine horizontale Zuleitung ein. Es wird verwirbelt und fließt durch das Filtersieb.
Ein weiterer Filtertyp, der für den Einbau in die Erde vorgesehen ist, ist der Retentionsfilter. Er wird auch Sammelfilter genannt, da er einen Korb enthält, in dem der Schmutz gesammelt wird. Ist kein großer Schmutzeintrag zu erwarten, so ist der Reinigungsaufwand nicht höher als bei selbstreinigenden Filtern. Retentionsfilter werden beispielsweise eingesetzt, wenn nur eine definierte Menge an Wasser abfließen darf, wie es bei Retentionszisternen der Fall ist. Auch wenn der Überlauf der Zisterne an eine unterirdische Versickerung angeschlossen wird, ist ein Retentionsfilter die richtige Wahl.
Erdfilter haben den Vorteil, dass sie das Wasser mehrerer Fallrohre zusammen reinigen können. Bei größeren Dachflächen muss daher nicht in jedes Rohr ein eigener Fallrohrfilter eingebaut werden. Da Erdfilter im Boden unterhalb der Frostgrenze eingebaut werden sind sie wintertauglich. Bei einigen Modellen muss der Filterkorb von Zeit zu Zeit gereinigt werden. Soll der Filter von Fahrzeugen überfahrbar sein, sollten Sie sich vor dem Kauf über die Belastungsgrenze des gewünschten Modells informieren.
Filterplatte
Die Filterplatte wird nur bei Betonzisternen verwendet und wird direkt in die Zisterne eingebaut. Die Filterplatte besteht aus Porenbeton. Das Regenwasser trifft auf die Platte, läuft in die Zisterne hinein und wird dabei gereinigt. Das Filtergut bleibt auf der Filterplatte liegen und wird beim Überlaufen der Zisterne in die Kanalisation abgeschwemmt.
Kiesfilter
Kiesfilter bieten zwar eine hervorragende Reinigungsleistung, sind aber aufgrund ihres hohen Wartungsaufwandes nicht mehr zeitgemäß. Kiesfilter werden in die Erde eingebaut, das einfließende Wasser strömt durch den Kies und wird dabei gereinigt.
Da der Schmutz am Kies hängen bliebt muss der Filter oft gereinigt werden, in regelmäßigen Abständen muss zudem die gesamte Kiespackung ausgetauscht werden um Geruchsbildung zu verhindern.